Ein eigenes Café, ein eigenes Restaurant, eine eigene Bar eröffnen – das erscheint vielen ziemlich reizvoll. Wer es tatsächlich probiert, stellt schnell fest, dass die Gastronomie vor allem eins ist: Knochenarbeit. Versucht man sich blauäugig und ohne die nötige Planung als Gastronom, sind die Chancen am Markt jedoch nicht besonders groß. Hier 7 Tipps für deine Existenzgründung in der Gastronomie.
„Wenn es mit der Karriere nicht klappt, dann eröffne ich eben mein eigenes Café!“ – beziehungsweise „eigene Bar“ oder „eigenes Restaurant“. Ein Statement, das oft und gerne ausgesprochen wird und über das du bestimmt auch schon gestolpert bist. Die Gastronomie trauen sich eigentlich alle zu. So schwer kann es schließlich nicht sein, leckeren Kaffee zu kochen. Eine Flut an Gastro-Doku-Soaps zeigte in den vergangenen Jahren jedoch auch, dass es ganz so einfach nicht ist. Rach, der Restauranttester, Frank Rosin und die Küchenchefs hatten alle Hände voll damit zu tun, glücklosen Gastronomen auf die Sprünge zu helfen. Warum aber finden sich hinter den Theken dieser Welt so viele Pechvögel? Für viele ist das eigene Café ein absoluter Wunschtraum. Das Problem: Die wenigsten haben eine klare Vorstellung davon, wie viel Arbeit mit einem eigenen Café verbunden ist.
Tipp 1: Lass dich branchenspezifisch beraten!
Wunschträume und Schwärmereien sind keine gute Basis, um ein Unternehmen zu gründen. Besonders Quereinsteiger müssen sich um realistische Vorstellungen, Branchenkenntnisse und fachliche Qualifikation verstärkt bemühen. Wer es ernst meint, sollte eine Gründerberatung in Anspruch nehmen, die sich auf die Gastronomie spezialisiert hat.
Tipp 2: Wappne dich für die kaufmännischen Herausforderungen bei deiner Gründung!
Eine Gründung in der Gastronomie ist ein wirtschaftliches Unterfangen und erfordert – wie jedes andere – umfangreiche kaufmännische Kenntnisse. Der Arbeitsalltag besteht nicht darin, Getränke herumzureichen, sondern umfasst auch so wenig glamouröse Aufgaben wie Buchführung, Preiskalkulation, Einkauf, Mitarbeiterführung, etc. Darauf musst du gefasst sein.
Tipp 3: Arbeite deine Geschäftsidee aus!
Der Wunsch alleine reicht nicht aus: Ein Café führen zu wollen, ist noch lange keine konkrete Geschäftsidee und kann daher auch nicht als Konzept für eine Gründung dienen. Was für ein Café schwebt dir genau vor? Wer soll dort angesprochen werden? Und wie unterscheidest du dich von anderen Cafés in deinem Viertel? Dein Konzept entscheidet zu großen Teilen darüber, ob du dich gegen die Konkurrenz vor Ort durchsetzen kannst. Denn nirgendwo ist die Idee, Speis und Trank gegen Bares anzubieten, ein Novum – du benötigst unbedingt ein Alleinstellungsmerkmal.
Tipp 4: Hab die Trends im Blick!
Um das Thema Essen ranken sich zahlreiche Trends: Dazu gehört beispielsweise vegetarische und vegane Ernährung, der Bio-Boom, aber auch Erscheinungen wie die Paleo-Diät, Low-Carb oder Detox. Auch weitverbreitete Unverträglichkeiten wie Laktose- oder Glutenintoleranz beeinflussen das Essverhalten großer Teile der Gesellschaft. Wer mit der Zubereitung von Speisen Geld verdienen möchte, muss diesen Entwicklungen – zumindest bis zu einem gewissen Grad – Rechnung tragen. Ein Restaurant, das kein einziges vegetarisches Gericht auf seiner Speisekarte hat, steuert Konflikten mit seinen Gästen entgegen. Gastronomen, die einen aktuellen Trend zur Basis ihrer Geschäftsidee machen, haben dagegen gute Chancen, vom Zeitgeist profitieren zu können. Hierbei solltest du jedoch auch beachten, dass du fälschlicherweise nicht auf einen kurzlebigen Trend setzt, der nur einen kleinen Kreis von Kunden interessiert.
Tipp 5: Schreibe einen Businessplan!
Um die Gründung systematisch anzugehen und wichtige Fragen im Vorfeld zu klären, eignet sich auch für die Gastronomie die Erstellung eines Businessplans. Wer sich damit nicht detailliert auskennt, kann Businessplan-Tools zu Hilfe nehmen, die Schritt für Schritt durch die einzelnen Kapitel leiten. Alternativ: Nutzen Sie die Business Model Canvas, um dein Geschäftsmodell zu entwickeln. Hier erfährst du mehr zum Thema Businessplan.
Tipp 6: Eine gute Lage rechtfertigt hohe Mieten!
Für den Erfolg eines Cafés, eines Restaurants oder einer Bar spielt die Überlegung, wo gegründet wird, eine herausragende Rolle. Eine gute Erreichbarkeit und viel Laufkundschaft entscheiden über deinen künftigen Erfolg. Zusätzlich musst du dir über den Lautstärkepegel Gedanken machen, der von deinem Lokal ausgehen kann: Möchtest du eine Bar gründen, in der DJs auflegen, oder eine Kneipe, in der große Fußballspiele übertragen werden sollen, solltest du dies bei der Standortsuche unbedingt berücksichtigen. Andernfalls drohen später wohlmöglich langwierige Auseinandersetzungen mit motzigen Anwohnern.
Tipp 7: Informiere dich zeitig über die geltenden rechtlichen Richtlinien!
Um Gastronom zu werden, benötigst du keinen vorgeschriebenen Studienabschluss und keine bestimmte Ausbildung. An Behördengängen kommst du allerdings nicht vorbei. Zudem existieren eine ganze Reihe Richtlinien – einige davon werden in der Gründungsphase relevant, andere erst im laufenden Betrieb:
- Die Gaststättenerlaubnis (Konzession), die beim Gewerbe- oder Ordnungsamt beantragt werden kann.
- Bauliche Veränderungen müssen mit dem zuständigen Bauamt abgesprochen werden.
- Es existieren spezifische Vorschriften für die Räumlichkeiten, in denen ein gastronomischer Betrieb untergebracht werden darf. Diese können bei der zuständigen Gewerbeaufsicht erfragt werden.
- Für viele Jobs in der Gastronomie wird ein Gesundheitszeugnis benötigt. Zudem müssen strikte Hygieneregeln bei der täglichen Arbeit beachtet werden.
- In Gaststätten gilt der Jugendschutz.
- Wer in seinem Lokal Musik verwendet, muss sich mit der GEMA auseinandersetzen. Für Livemusik in Diskotheken, aber auch für das Abspielen von Musik im Hintergrund existieren spezifische Tarife.
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Beitragsbild: BartekSzewczyk
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